Kochsalz
(Steinsalz , Natriumchlorid) ist für Menschen und Tiere
unverzichtbar. Früher war es das weiße Gold, weil es nur schwer zu
gewinnen war und teuer gehandelt wurde. Heute ist es ein sehr
preiswertes Massenprodukt, jedenfalls für uns Menschen. Aber für
Tiere ist es immer noch knapp und kostbar. Das ist der Grund, warum
im Wald dem Wild Salzlecken angeboten werden. Und das ist der
Grund, warum im Winter Schwärme von Vögeln auf den gesalzenen
Straßen landen und nach dem Streusalz picken, was viele mit dem
Leben bezahlen. Unter unserem Garagenvordach holen sie sich
Sandkörner aus den Pflasterritzen, die im Winter vom Auto durch
abtropfendes Tausalzwasser eingesalzen wurden. Vögel lernen schnell,
wo es das für sie kostbare Salz gibt.
Bei uns im
Garten hat sich eine einfache Konstruktion bewährt. Auf einen Pfahl
wird ein Brett etwa 20 x 20 cm mit niedriger Umrandung genagelt, mit
Sand gefüllt und darauf ein Salzbrocken gelegt. Das Regenwasser löst
das Salz nach und nach und spült es in den Sand. Bei Trockenheit
steigt das salzige Wasser zur Oberfläche, verdunstet und überzieht
die oben liegenden Sandkörner mit einer Salzkruste. Die werden
aufgepickt und dienen zudem als Mahlsteine im Kropf. Manche Vögel
picken auch direkt am Salzbrocken. Am Anfang kann man etwas
Vogelfutter drauf streuen, damit sie auf den Geschmack kommen. Den
Sand sollte man gelegentlich wieder nachfüllen. Das Salz kann man
als Presslinge oder Steinsalzbrocken im Landhandel oder in Baumärkten
kaufen. Vermutlich reicht es auch, Kochsalz aus der Küche auf den
Sand zu streuen.
Dr. Friedrich Buer