30. September 2009

Eine gute Nachricht vom Tierschutz!

Die Produktion von Stopfleber geht zurück!
Wie VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz - in seinem Report 2/2009 berichtet, hat der größte Gänsestopfleberproduzent der Welt, Pannon Lud, in Kooperation mit VIER PFOTEN den Betrieb der Stopfleberproduktion eingestellt. Wirtschaftlich wird nun völlig auf verantwortliche Freilandhaltung von Gänsen und Enten gesetzt.
Die Hersteller erkennen zunehmend, dass das Geschäft mit der Tierquälerei keine Zukunft hat. Hunderttausenden Gänsen und Enten bleibt nun das grausame Schicksal der Stopfmast erspart.

Ich selbst habe als Kind im Badischen gelebt, in der Nähe des Elsass. Nach dem Krieg hat jeder Haushalt selbstverständlich seine eigenen Hühner und auch ein paar Gänse gehalten. Die älteren Frauen - auch meine Großmutter - haben die Gänse noch gestopft. Und schon als Kindergartenkind konnte ich erkennen und nachfühlen, wie sehr die Gans gequält wurden, wenn meine Oma sie zwischen die Knie klemmte und ihr mit der Hand das Futter in den Schnabel stopfte.

Für die Genießer von Gänse- und Entenstopfleber, denen das Leid der Tiere gleichgültig ist, sei noch hinzugefügt, dass die Leber einer gestopften Gans ein hochgradig krankes Organ ist! Wer möchte das wohl essen und dafür noch einen Luxuspreis bezahlen? Wir finden die Erkrankung auch beim Menschen, bei Über- und Fehlernährung, Alkoholmissbrauch und Stoffwechselstörungen, wie zum Beispiel beim Diabetes.

Diese Gänse hatten ein schönes Leben - auch wenn sie letztlich als Martini- oder Weihnachtsgans enden.
B-W.

27. September 2009

Das Katzenelend - Es ist durch Kastration leicht zu stoppen.

Im Jahr 2008 wurden 206 Katzen in ein kleines Tierheim gebracht. Sie wurden herrenlos aufgegriffen. Nur ganze 7 davon holten ihre Besitzer wieder ab. Zusätzlich wurden weitere 40 Katzen abgegeben, weil ihre Besitzer ins Altenheim mussten oder starben oder weil man ihrer einfach überdrüssig war oder Tierarztkosten scheute. Oder es waren die unerwünschten Katzenjungen, weil man die Katze nicht kastrieren ließ. Nach uns die Sintflut, das Tierheim wird es schon richten!

Aber wie sieht das aus Sicht der Katzen aus? Viele, die von Tierfreunden eingefangen werden, sind krank. Sie leiden unter Parasiten wie Flöhen, Ohrmilben und Würmern und unter chronischen Infektionskrankheiten wie dem Katzenschnupfen, der auftritt, wenn die Katze nicht geimpft ist. Bei chronischem Verlauf treten schmerzhafte Geschwüre auf der Zungenoberfläche auf, die das Fressen unmöglich machen. Der Befall der Augenbindehaut kann zum Verlust des Auges führen. Vor allen Katzen, die schon lange halb wild leben mussten, sind meist in einem miserablen gesundheitlichen Zustand, abgemagert, ausgetrocknet und können sich manchmal kaum auf den Beinen halten. Solche Katzen werden im Tierheim versorgt, medizinisch behandelt und manchmal zum Teil rund um die Uhr wieder aufgepäppelt. Alle Katzen und Kater, die aufgenommen werden, werden kastriert. Gelegentlich werden auch Katzen, die so verwildert sind, dass sie nicht mehr vermittelt werden können, kastriert und dann wieder an ihrem Fundort freigelassen, wenn gesichert ist, dass jemand sie regelmäßig füttert.

Ein großer Teil dieser herrenlosen Katzen kommt auf aus landwirtschaftlichen Betrieben. Zunächst werden ein paar dieser Mäusejäger angesiedelt und wenn sie nicht kastrieren werden, vermehren sie sich explosionsartig. Daran sollte Katzenfreunde immer denken: Wenn ein Katzenpaar zweimal im Jahr Nachwuchs bekommt und pro Wurf nur 3 Kätzchen überleben, dann sind es nach 1 Jahr etwa ein Dutzend und nach 5 Jahren 12.000 Katzen! Aber auch in Städten vegetieren viele streunende Katzen. Dem Nürnberger Tierheim wurden allein in diesen Sommermonaten 500 Katzen gebracht! In München oder Berlin müssen sich große Tierschutzverbände wie Aktion Tier – Menschen für Tiere e. V. mit „Aktion Kitty“ oder Vier Pfoten – Stiftung für den Tierschutz mit der „Stray Animal Care - Hilfe für Streunertiere“ um diese Katzen kümmern.

Da solche streunenden Tiere natürlich auch nicht geimpft werden, fallen Tausende von ihnen Seuchen zum Opfer, das Leid der Katzen wird unüberschaubar. Viele der Streunerkatzen hatten früher ein Zuhause, haben sich verirrt, sind davongelaufen oder wurden ausgesetzt. Sie bleiben für immer Hauskatzen und sind - im Gegensatz zu echten Wildkatzen - auf menschliche Hilfe angewiesen.

Von diesen Katzen sind fast alle nicht kastriert und das ist der Anfang allen Elends. Und deshalb ist die Kastration das A und O, um das Katzenelend endlich zu stoppen. Der ideale Zeitraum dafür ist bei Katzen der 4. oder 5. Monat und bei Katern ab dem 6. Monat. Dass Katzen vor der Kastration besser einmal trächtig werden sollten, ist ein verbreitetes Märchen. Die Tierschutzvereine appellieren deshalb an alle Katzenbesitzer: „Stoppen Sie das Katzenelend und lassen Sie Ihre Katzen rechtzeitig kastrieren!“

B-W.