19. April 2013

Tödliche „Nisthilfen“ für Höhlenbrüter


Meisen und andere Vögel sind Höhlenbrüter, die von Natur aus meist in Baumhöhlen brüten. Die aber sind selten, vor allem in Wohngebieten, weshalb diese Vögel unter Wohnungsnot leiden und auch völlig ungeeignete und für die Brut sogar tödliche,  künstliche Höhlen beziehen. Einige Beispiele:

Vogelkästen aus Kunststoff, Metall oder Keramik sind ungeeignet. Sie heizen sich auf, besonders wenn sie in der Sonne hängen. Kondenswasser und Schimmel bildet sich nachts und bei kühler Witterung. Die Innenwände sind so glatt, dass die Brut gefangen ist und nicht ausfliegen kann.

Briefkästen werden als Notquartier bezogen. Hier können Eier und Brut durch schwere Postsendungen zerquetscht werden.

Rohre von Ampelanlagen sind aus Kunststoff oder Stahl. Auch hier geht die Brut elendig ein, wenn sie das Rohr nicht verlassen kann oder wenn die Sonne es aufheizt.

Senkrecht stehende oben offene Rohre aus Metall oder Kunststoff werden bei starkem Regen zur Falle. Auch hier können zwar die Altvögel das Rohr flatternd wieder verlassen, nicht aber die Jungvögel.

Handpumpen von Gartenbrunnen werden gelegentlich als Bruthöhle gewählt. Auch sie heizen sich in der Sonne stark auf und die Jungvögel können die Pumpenröhre schwer oder garnicht verlassen. Die ältesten Jungtiere schaffen es vielleicht, weil sie ihre jüngeren Geschwister als Treppenstufe benutzen, die aber sind verloren.

Was tun? Riskante „Bruthöhlen“ verschließen. Geeignete Nistkästen aus Holz oder Holzbeton anbieten und nicht in die pralle Sonne hängen.
Dr. F. Buer

18. April 2013

Sitzstangen an Vogelkästen


Das ist schnell gemacht. Loch bohren und ein passend zugeschnittenes Ästchen mit etwas wasserfestem Leim hinein stecken. Fertig. Doch die Wirkung ist verblüffend. Wie gern sitzen die Bewohner auf dem Plätzchen vor ihrer Haustür! Sie singen, zwitschern, Stare schlagen begeistert mit den Flügeln, Spatzen machen Liebe oder die Stange wird nur zur Zwischenlandung benutzt, bevor man im Flugloch verschwindet. Und die flügge werdenden Jungen drängeln sich auf der Stange und sind dankbar, wenn sie erst ein wenig üben können und sich nicht gleich in die Tiefe stürzen müssen.
Nur einen Nagel einschlagen oder gar eine Schraube reindrehen, das ist nur etwas für Fakire unter den Vögeln und die gibt es nicht. Die Stange sollte aus Holz sein, etwa fingerdick, gern auch gegabelt und vor allem nicht zu kurz. 

Star im Hochzeitskleid (oben) und seine Frau (unten) 

Star und Feldspatz nutzen friedlich die selbe Sitzstange, denn sie sind Nachbarn

Gegabelte Sitzstange
Dr. F. Buer