Meisen
und andere Vögel sind Höhlenbrüter, die von Natur aus meist in
Baumhöhlen brüten. Die aber sind selten, vor allem in Wohngebieten,
weshalb diese Vögel unter Wohnungsnot leiden und auch völlig
ungeeignete und für die Brut sogar tödliche, künstliche Höhlen
beziehen. Einige Beispiele:
Vogelkästen
aus Kunststoff, Metall oder Keramik sind ungeeignet.
Sie heizen sich auf, besonders wenn sie in der Sonne hängen.
Kondenswasser und Schimmel bildet sich nachts und bei kühler
Witterung. Die Innenwände sind so glatt, dass die Brut gefangen ist
und nicht ausfliegen kann.
Briefkästen
werden als Notquartier
bezogen. Hier können Eier und Brut durch schwere Postsendungen
zerquetscht werden.
Rohre
von Ampelanlagen sind aus
Kunststoff oder Stahl. Auch hier geht die Brut elendig ein, wenn sie
das Rohr nicht verlassen kann oder wenn die Sonne es aufheizt.
Senkrecht
stehende oben offene Rohre
aus Metall oder Kunststoff werden bei starkem Regen zur Falle. Auch
hier können zwar die Altvögel das Rohr flatternd wieder verlassen,
nicht aber die Jungvögel.
Handpumpen
von Gartenbrunnen werden
gelegentlich als Bruthöhle gewählt. Auch sie heizen sich in der
Sonne stark auf und die Jungvögel können die Pumpenröhre schwer
oder garnicht verlassen. Die ältesten Jungtiere schaffen es
vielleicht, weil sie ihre jüngeren Geschwister als Treppenstufe
benutzen, die aber sind verloren.
Was
tun? Riskante
„Bruthöhlen“ verschließen. Geeignete Nistkästen aus Holz oder
Holzbeton anbieten und nicht in die pralle Sonne hängen.
Dr.
F. Buer