Igelkinder suchen Futter im Garten
Ab
September werden die Tage kürzer, die Nächte kälter und Tiere, die
Winterschlaf halten, treffen ihre Vorbereitungen, um gut über den
Winter zu kommen. Am besten können wir das bei den Igeln in unserem
Garten sehen oder auch bei Landschildkröten, falls solche bei uns
leben .
Die
Igel sind jetzt vermehrt auf Nahrungssuche, sie müssen sich eine
Speckschicht für den Winter zulegen. Das heißt sie nützen jede
schöne Stunde, um im Garten etwas Fressbares zu finden. Wenn sie
also mittags im Sonnenschein über die Wiese laufen, sind sie nicht
krank und brauchen unsere Hilfe, sondern verhalten sich ganz normal.
Was sie zusätzlich benötigen, ist ein trockenes Winterquartier, in
dem sie sich verstecken können. Das sind Laubhaufen, die der
Gartenbesitzer unter Bäumen und Sträuchern aufgehäuft hat.
Leider
hat vermeintliche Tierliebe in den letzten Jahre seltsame Blüten
getragen. „Tierfreunde“ legen Katzen- und Hundefutter für die
Igel aus, damit sie ja über das magische Körpergewicht von 500 g
kommen und besorgen für sie Äpfel aus dem Supermarkt, vergessen
dabei aber ganz, dass der Igel ein Insektenfresser ist (sein Gebiss
beweist es!), der sich aus den überreifen schon angefaulten Äpfeln,
die Insekten herausholt, z. B. die „Würmer“ bei denen es sich um
Raupen von Kleinschmetterlingen handelt.
In überreifen Gartenäpfeln findet der Igel zahlreiche Kleinstlebewesen. die ihm sehr gut schmecken.
Der Igel ist ein Insektenfresser!
Manche „Igelfreunde“
besorgen sich auch kleine Rezeptbücher , aus denen man gesunde,
vitaminreiche und fettarme Igelkost nachkochen kann. Zudem kaufen
sie Igelhäuser zum Überwintern, welche von
Tierschutzorganisationen, Tierbedarfsläden und online angeboten
werden, weil es in vielen Garten gar kein Laub mehr gibt. Alles ist
dem Laubsauger zum Opfer gefallen, damit der Garten so ordentlich wie
das Wohnzimmer für den Winter hergerichtet ist.
Ganz
engagierte „Igelfreunde“ fangen die Igel ein, setzten sie auf die
Waage und wenn ihr Gewicht nur wenige Gramm unter 500 g liegt, dann
kommen sie in einen Schuhkarton und werden in die nächste
Igelstation oder in ein Tierheim gebracht.
Dort
müssen sie oft in warmen Räumen gehalten und werden täglich
gefüttert, können also keinesfalls einen artgerechten Winterschlaf
halten. Wenn sie so den Winter überstehen, werden sie irgendwo
ausgewildert, keinesfalls in ihrem früheren Revier, weil ja niemand
weiß, wo das war. Dort treffen sie auf einen schon vorhandenen
Revierbesitzer, der sie vertreibt oder den sie vertreiben, je nachdem
welcher von beiden den Winter besser überstanden hat, oft bezahlt
das einer von beiden mit dem Leben.
Wenn
Sie sehen, wie ein Gartenbesitzer seinen Garten laubfrei macht und
ihm vorschlagen, doch eine gewisse Laubmenge für die Igel und ihren
Winterschlaf übrig zu lassen, werden Sie selten auf Gegenliebe
stoßen. „Wir wollen das Zeug nicht in unserem Garten!“ ist noch
das freundlichste Argument, das Sie erwarten können.
Ein Igel marschiert im Sonnenschein auf Futtersuche durch den Garten.
Wenn
Sie mehr über unsere Igel wissen wollen, um sie beim Überwintern unterstützen zu können, schauen Sie in diesem Blog nach
unter Igel, Igelnahrun, Igel und Gartenzäune.
Dr.
Beate Buer-Weber
7.
10. 15