Hier treten nun zwei Probleme auf: Wer kennt die aufgelisteten Wildkräuter, z. B. Giersch und Gänsedistel und wer weiß, wo sie wachsen, wenn er nicht selbst einen weitgehend naturbelassenen Garten hat, in welchem neben dem englischen Rasen auch Platz für sogenanntes "Unkraut" ist. Wildkräuter kann man in Stadtparks finden, an Waldrändern und überall, wo keine Herbizide angewandt werden. An Wegrändern neben Feldern und Wiesen wird man kaum etwas finden. Diese Wildkräuter sind auch durch Düngung zu sehr belastet.
Ideal ist, wenn die Schildkröte im Garten (unter Aufsicht) ihr Futter selbst suchen kann. Ansonsten muss man ihr, wenn man ihre Ernährung umstellen will, das, was für sie gut ist, eben immer wieder anbieten. Schildkröten sind sehr eigen, wenn sie ein bestimmtes Futter gewöhnt sind. Etwas Neues lehnen sie meist erst einmal ab. Wie Kinder, die ihr gewohntes Nutellabrot nicht gegen Gurkenschnittchen tauschen wollen, auch wenn sie noch so gesund sind.
Man darf außerdem nicht vergessen, dass die Schildkröten auch auf eine ausreichende Kalziumversorgung angewiesen sind. In freier Natur geschieht dies über mineralhaltigen Boden, Knochen oder Schneckenhäuser. In menschlicher Obhut sollten Sepiaschulp, abgekochte Eierschalen (das Eihäutchen innen soll danach entfernt werden) oder auch leere Schneckenhäuser oder Muschelschalen zum Benagen angeboten werden.
Löwenzahn wird von allen Schildkröten sehr gerne gefressen, den kennt jeder. Auch Klee ist eine beliebte Futterpflanze. Einige weitere Pflanzen, die sie gerne verspeisen, möchte ich hier abbilden.
Klatschmohn
Blatt von wildem Wein
Mauerpfeffer
Schildkröte mit Habichtskraut
Eine andere Sedum (Mauerpfeffer) Art
Blatt von wildem Wein
Mauerpfeffer
Schildkröte mit Habichtskraut
Eine andere Sedum (Mauerpfeffer) Art
Gänsedistel/Sonchus
Giersch
Schildkröte mit zerkleinerten Eierschalen
zur Deckung des Kalziumbedarfs
Giersch
Schildkröte mit zerkleinerten Eierschalen
zur Deckung des Kalziumbedarfs
Vermehrung
von Futterpflanzen
Die
Knoblauchrauke hat eine Pfahlwurzel. Zu Verpflanzen schneidet man das
Laub zurück und steckt die Wurzel in ein vorgebohrtes Loch in den
Boden. Einmal angießen reicht.
Der
Löwenzahn hat auch eine Pfahlwurzel. Verpflanzen geht wie bei der
Knoblauchrauke. Zusätzlich kann man die Pfahlwurzel in fingerlange
Stücke schneiden und sie in den Boden stecken, möglichst mit dem
ursprünglich unteren Ende nach unten. Diese Wurzelstecklinge
entwickeln sich zu ganzen Pflanzen. Deshalb kann man den Löwenzahn
auch bedenkenlos abhacken. Er treibt immer wieder frisches Laub, was
die Schildkröten gern fressen.