17. Juni 2015

Biogas hat mit Bio nichts zu tun

Biogas wird überwiegend aus „Energiepflanzen“ hergestellt, vor allem aus Mais. Für die Betreiber der Anlagen lohnt sich das, weil sie dafür hohe Subventionen kassieren. Für die Verbraucher ist es ein Ärgernis, denn sie müssen die hohen Subventionen über höhere Steuern und Strompreise bezahlen. Dazu zwingt sie das „Erneuerbare Energie Gesetz“, (EEG). Begründung: Das sei ein Beitrag zu Rettung des Klimas.

Dazu stellt die von der Bundesregierung eingerichtete Expertenkommission für Forschung und Innovation EFI in ihrem Gutachten von 26. Februar 2014 auf Seite 51 fest:
Das EEG sorgt also nicht für mehr Klimaschutz, sondern macht ihn deutlich teurer“
und empfiehlt, das EEG nicht weiterzuführen. Mit Klimaschutz hat Biogas also nichts zu tun.
Im Gegenteil, wenn wir auf Biogas verzichten, hilft uns das, die Klimaziele zu erreichen.

Biogas klingt nach Schutz der Umwelt, also auch von Pflanzen und Tieren. Das Gegenteil ist der Fall. Wo Mais und andere Energiepflanzen angebaut werden, können Wildpflanzen und Wildtiere nicht überleben. Die Monokultur verdrängt sie nachhaltig. Zusätzlich leiden sie unter der intensiven Düngung und diversen Pflanzenschutzmitteln, ohne die Monokulturen nicht auskommen. Deshalb sind solche Ackerflächen aus ökologischer Sicht schädlich und wertlos. Durch Übertrag von den Äckern auf die angrenzenden Feldwege werden diese auch noch ökologisch ruiniert. Im Vergleich zu den meisten Feldwegen sind Straßenränder Oasen der Vielfalt, oft blühend und ein letzter Platz für Tiere.


Hier ist nichts mehr – außer Mais


  Bis auf einige Grasarten völlig verarmter Feldweg.

Vögel sind ausgezeichnete Zeigerarten für den Zustand der biologischen Vielfalt, schreibt am 15. August 2013 das Bundesamt für Naturschutz und der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA). Sie weisen auf „das erschreckende Ausmaß des Verlustes an Biologischer Vielfalt“ hin. „In den vergangenen zwei Jahrzehnten gab es beim Feldsperling eine Verringerung auf zwei Drittel des Bestandes. Beim Kiebitz haben wir sogar nur noch etwa ein Drittel der Vögel“, sagt Bernd Hälterlein, der Vorsitzende des DDA. „Der Bestandseinbruch beim Rebhuhn hat mit über 90 % inzwischen dramatische Ausmaße angenommen.“

Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Beate Jessel, sagte schon am 14. Juli 2012 in Bonn: „Allein in Deutschland sind seit 1990 mehr als eine Millionen Feldlerchen verstummt, eine Entwicklung, die besorgniserregend ist. Denn dies ist nur ein Beispiel von vielen Arten, deren Bestände unter der Intensität der Landnutzung leiden“.

Dr. Friedrich Buer
29. Mai 2015