9. Februar 2009

Schluss mit dem Vogeltod an Scheiben.

Mindestens 250000 Vögel fliegen täglich an Fensterscheiben und ähnlichen Hindernissen in den Tod - oft unbemerkt von uns Menschen. Viele davon sterben nicht gleich an Ort und Stelle, sondern später an inneren Verletzungen. Dann holen sich meist Katzen und andere Beutegreifer die Opfer. Zur Brutzeit verhungert in solchen Fällen auch noch der Nachwuchs eines verunglückten Vogels. Mindestens 70 Vogelarten sind davon betroffen, von Amsel und Eisvogel über Sperber bis Zaunkönig.

Leider nutzen die bekannten schwarzen Aufkleber (Silhouetten von Greifvögeln) so gut wie nichts. Vögel sehen unbewegte Silhouetten nicht als Gefahr, sondern nur als Hindernis. Diesem weichen sie aus und knallen dann daneben an die Glasscheibe. Wenn die Silhouette auf der Innenseite des Fensters hängt und die Scheibe spiegelt, ist sie noch nicht einmal als Hindernis erkennbar.

Einen ganz neuen Weg habe ich schon 1996 vorgeschlagen und ab 1999 zusammen mit Martin Regner ausführlich begründet (vgl. „Vogel und Umwelt“, Band 13, Heft 1, S. 31 - 41, Aug. 2002): Wir regten an, Scheiben mit Mustern zu markieren, die Vögel warnen, für Menschen jedoch unsichtbar sind. Da Vögel UV-Licht sehen können, wir Menschen aber nicht, sollte das mit Mustern gelingen, die nur im UV-Licht erkennbar sind. Nähere Informationen dazu finden Sie unter www.spinnennetz-effekt.de im Internet.

Inzwischen ist ein Produkt im Handel erhältlich, mit dem Sie den Spinnennetz- Effekt gegen den Vogeltod an Scheiben nutzen können: Der Birdpen (vgl. www.birdpen.de). Dabei handelt es sich um einen Filzstift, mit dem Sie nach dem Fensterputzen UV-aktive Markierungen auf die Scheibe aufbringen können, die die Vögel vor dem Hindernis warnen, für Sie jedoch so gut wie nicht sichtbar sind. Nach Angaben des Herstellers verhindert der Birdpen rund 70% des Vogelschlags.

Eine noch einfachere Alternative ist: Fenster außen nicht mehr putzen. Und wenn doch, dann anschließend mit Sonnenschutzcreme betupfen. Staub und Sonnenschutzcreme schlucken UV-Licht. Saubere Teile der Scheiben dagegen reflektieren UV-Licht. So entsteht ein kontrastierendes Muster auf den Scheiben, die Vögel werden gewarnt und drehen rechtzeitig ab.



Dr. Friedrich Buer und Dipl.-Sozialw. Martin Regner
Georg-Vogel-Str. 6, D-91413 Neustadt/Aisch,
Tel.:09161/7556, e-Mail:dr.friedrich.buer@gmx.de

Stand Juli 2008




                                                            Stand  April 2017

1. Februar 2009

Vogeltränke im Winter

Bei Eis und Schnee baden? Da käme bei uns Presse und Fernsehen. Bei Vögeln ist das anders. Sie lieben das Baden auch im Winter. Selbst wenn das Wasser fast gefriert, tauchen sie ein, schütteln sich und tauchen wieder ein. Es gibt sogar ein Gerangel um den Badeplatz. Ein echtes Schauspiel und kein Zweifel: es macht ihnen offensichtlich Spaß!

Diese Gefiederpflege im Winter an der Vogeltränke ist aber sicher kein Selbstzweck. Das Gefieder muss gereinigt werden und die Parasiten in den Federn plagen auch im Winter. Außerdem fehlen bei Frost Staubbäder und andere Badestellen sind vereist.


Vogeltränken und Bäder müssen aber richtig aufgestellt werden, damit sie die Vögel gerne benutzen. Am Boden, womöglich nahe bei Sträuchern, ist es schlecht, weil hier Katzen und andere Beutegreifer lauern können. Deshalb sollten sie möglichst hoch und frei stehen, damit die Vögel Gefahren leicht erkennen können. Gut ist es, wenn man sie durchs Fenster sehen kann. Auch am Balkon, auf einem Tisch oder ähnlichem, kann man sie Vögeln anbieten.


Vogeltränken müssen regelmäßig gereinigt werden, weil sie schnell verschmutzen. Wenn Vögel wegfliegen, erleichtern sie ihr Startgewicht und oft fällt der Klecks genau ins Trink- bzw. Badewasser. Eine 5 cm eine flache Mulde reicht völlig und lässt sich leicht auswischen. Tiefe Tränken mit hohen Rändern sind schwer sauber zu halten.

Wenn der Kater Micky trinkt, kommt kein Vogel

Im Frühjahr findet man manchmal braunes Gras, Wurzelfasern und Moos in der Tränke, und das Wasser ist lehmig trüb. Das machen Amseln, die hier ihr Nistmaterial einweichen und zusammen mit Lehm in ihre Nester einbauen.

Nistmaterial, das Amseln einweichen.

Vogeltränken sind auch beliebte Insektentränken. Besonders bei heißem und trockenem Wetter leiden sie an Wassermangel. Oft sitzen dann gleich mehrere Bienen an der Tränke, fliegen fort und kommen wieder. Sie tragen das Wasser zum Stock und lassen es dort zu Kühlung verdunsten. Auch Hummeln und Wespen holen Kühlwasser. Damit die Insekten nicht ins Wasser rutschen können und ertrinken, sollte der Rand der Tränke flach auslaufen und seine Oberfläche rau und griffig sein. Gern wird auch ein rauen Stein als Landeplatz genutzt, wenn er wie eine kleine Insel im Wasser liegt.

Harmloses Insekt an der Vogeltränke.

Dr. Friedrich Buer